Unsere Praxis ist als diabetologische Schwerpunktpraxis spezialisiert auf die Behandlung aller Formen von Diabetes mellitus.
Es werden ärztliche Beratungen und Beratungen durch eine Diabetesberaterin (DDG) und Diätassistentin angeboten. Diabetikerschulungen erfolgen sowohl als Gruppenschulungen als auch Einzelberatungen.
Dieses Angebot versteht sich als Ergänzung zur Betreuung durch den behandelnden Hausarzt, Internist, Kinderarzt, Augenarzt oder Gynäkologen.
Häufige Probleme von Diabetikern können in der Praxis diagnostiziert und behandelt werden: - Durchblutungsstörungen - Cholesterinerhöhung - erhöhter Blutdruck - Nierenschädigung usw.
Die Praxis ist zugleich spezialisiert auf die Behandlung des Diabetischen Fußsyndroms (schlecht heilender Wunden bei Diabetikern).
Zweiter Schwerpunkt der Praxis ist die Diagnostik und Behandlung von Nierenerkrankungen und Bluthochdruck.
Diabetes mellitus Typ 1 ist eine Erkrankung, die einen Menschen ohne erkennbaren Auslöser befallen kann: Der Körper der betroffenen Person bildet Antikörper, durch die die Insulin-produzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse innerhalb von Monaten bis Jahren komplett zerstört werden. Der Körper kann dann keinerlei Insulin mehr selbst herstellen. Insulin muß daher von außen zugeführt werden.
Diese Erkrankung kann - im Gegensatz zu früheren Vorstellungen - in jedem Alter auftreten.
Bis heute kennen wir keine Behandlung, die die Entstehung des Diabetes Typ 1 verhindern könnte.
Die Therapie besteht in der Zufuhr von Insulin von außen. Heutzutage gibt es sogenannte "Pens", mit denen sehr einfach und schmerzarm Insulin unter die Haut gespritzt werden kann. Diese Insulintherapie ist anspruchsvoll, wenn gute Blutzuckerwerte erreicht werden sollen.
Eine begleitende Mitbetreuung durch einen diabetologisch besonders erfahrenen Arzt (Diabetologe) ist unbedingt erforderlich.
Diabetes mellitus Typ 2 ist eine Erkrankung, die zum Ausbruch kommt, wenn mehrere ungünstige Faktoren zusammentreffen: - eine vererbte Anlage, diese Erkrankung zu entwickeln - Übergewicht - Bewegungsmangel - ungünstige Ernährung - zunehmendes Alter
Durch diese Faktoren reagieren die Körperzellen zunehmend unempfindlich auf das körpereigene Insulin. Irgendwann schaffen es die Bauchspeicheldrüsenzellen nicht mehr, genügend Insulin zu produzieren um den Blutzucker im normalen Bereich zu halten.
Menschen mit an Diabetes erkrankten Familienangehörigen und übergewichtige Menschen haben ein besonders erhöhtes Risiko, in der näheren oder ferneren Zukunft an Diabetes Typ 2 zu erkranken.
Durch eine geeignete Gewichtsreduktion, vermehrte körperliche Aktivität(zum Beispiel dreimal wöchentlich 40 Minuten Radfahren, Schwimmen, Nordic-Walking oder schnelleres Spazierengehen) und eine gesunde Ernährung kann das Risiko an Diabetes zu erkranken deutlich gesenkt werden.
Die geeigneten Maßnahmen müssen individuell getroffen werden und sollten mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden. Eine individuelle Beratung durch eine Ernährungsfachkraft oder Diabetesberaterin ist wünschenswert.
Die Therapie ist abhängig von der Phase, in der sich die Erkrankung befindet:
Am Anfang der Erkrankung kann mit geeigneter Ernährung und körperlicher Aktivität der Blutzucker im angestrebten Bereich gehalten werden.
Im Laufe der Zeit nimmt allerdings die Fähigkeit der Bauchspeicheldrüse ab, ausreichend Insulin zu produzieren, so dass dann eine Therapie mit Tabletten oder im späteren Verlauf evtl. mit Insulin erforderlich wird.
Diese Therapie wird in der Regel vom Hausarzt eingeleitet. Sollten die Blutzuckerwerte aber den angestrebten Bereich nicht erreichen, ist die begleitende Betreuung durch einen Diabetologen sinnvoll.
In der Schwangerschaft ist eine besonders gute Blutzuckereinstellung notwendig, damit das Kind keine Wachstums- oder Reifungsstörungen erleidet.
Wenn bei einer Frau erstmals in der Schwangerschaft erhöhte Blutzuckerwerte festgestellt werden, spricht man von Gestationsdiabetes. Schwangere mit erhöhtem Risiko sollten einen Test durchführen lassen (Blutzuckermessungen vor und nach Trinken einer Zuckerlösung). Ein erhöhtes Risiko liegt vor bei: Übergewicht, Blutzuckererhöhung während einer früheren Schwangerschaft, frühere Entbindung eines sehr großen Kindes, Vorliegen eines Bluthochdrucks, Diabetiker in der Familie usw.
Therapie: Meist ist eine Umstellung der Ernährung ausreichend, um die erwünschten tiefen Blutzuckerwerte zu erreichen. Sollte dies nicht gelingen, kann für die Dauer der Schwangerschaft eine unterstützende Therapie mit Insulin durchgeführt werden. Eine entsprechende Beratung und ggf. Therapieeinleitung sollte bei einem besonders erfahrenen Arzt (Diabetologe) erfolgen.
Mit der Entbindung verschwindet in der Regel der erhöhte Blutzucker. Allerdings sollten Kontrollen des Blutzuckers erfolgen um sicher zu gehen, dass kein dauerhafter Diabetes oder eine Neigung zur Entwicklung eines Diabetes besteht.
Frauen, die an Diabetes (Typ1 oder Typ 2) leiden, sollten bereits vor einer geplanten Schwangerschaft ihre Blutzuckereinstellung optimieren und diese gute Blutzuckereinstellung in der Schwangerschaft beibehalten. In der Regel wird hier eine Mitbetreuung durch eine diabetologische Schwerpunktpraxis sinnvoll sein.
Unter dem Diabetischen Fußsyndrom versteht man Wunden, Schwielen, Schmerzen und Knochen- / Gelenksveränderungen an den Füßen und Unterschenkeln bei Diabetikern.
Zwei Ursachen liegen diesen chronischen Problemen zugrunde:
Aufgrund einer Diabetes-bedingten Schädigung der Nerven ist die Schmerzwahrnehmung an den Füßen reduziert und der Betroffene nimmt eine Überbeanspruchung oder den Druck z.B. eines schlecht passenden Schuhs nicht als schmerzhaft wahr. Zugleich kommt es aufgrund der Nervenstörung zu einer Fehlfunktion der kleinen Fußmuskeln und in der Folge zur Ausbildung eines Spreizfußes. Diese Faktoren bewirken eine übermäßige Hornhautbildung an überbeanspruchten Stellen, an denen schlecht heilenden Wunden oder Geschwüre entstehen können.
Auch die Schlagadern der Beine können aufgrund des Diabetes geschädigt sein. Durch Verengungen oder Verschlüsse von Beinarterien kann die Durchblutung an den Füßen eingeschränkt und daher die Wundheilung gestört sein.
Eine gute Stoffwechseleinstellung kann nur gelingen, wenn der betroffene Mensch ausreichend darüber Bescheid weiß, welchen Einfluß bestimmte Nahrungsmittel aber auch körperliche Aktivität, Medikamente usw. auf den Blutzucker haben.
Dieses Wissen kann man sich nur sehr schwer selbst anlesen und aneignen. Sehr viel einfacher und auch effektiver ist die Teilnahme an Diabetiker-Kursen, in denen von einer speziell ausgebildeten Fachkraft und einem Arzt dieses Wissen in aufbereiteter Form vermittelt und evtl. in einer Gruppe von gleichermaßen Betroffenen besprochen wird.
Diese "Diabetiker-Schulungen" werden in meiner Praxis sowohl als Einzelberatung als auch als Gruppenschulungen durchgeführt - je nach den Bedürfnissen des einzelnen Diabetikers.
Praxis Dr. med. N. Thaller Internist - Nephrologe - Diabetologe Hypertensiologe DHL
Diabetologische Schwerpunktpraxis
im "Haus der Gesundheit" Schlierseerstr. 3 83714 Miesbach